Beratung: Wirtschaft (Höhere Berufsbildung und Hochschulstufe)

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Ich habe 2005 die Höhere Fachschule für Wirtschaft (HFW) abgeschlossen und möchte mich jetzt auf FH Niveau (Bachelor of Business Administration) weiterbilden. Die Fachhochschulen wie HWZ und PHW bieten eine Passarelle an, die aber 2 Jahre lang dauert. Im Internet bin ich auf die Swiss Business School gestossen. Diese bietet ein BBA-Program, welches nur 1,5 Jahren lang dauert. Ist der BBA der SBS in der Schweiz und im Ausland als Fachhochschule anerkannt bzw. das BBA Diplom? Welche Information haben Sie über diese Schule? Gibt es auch andere Schulen, die eine Passarelle von HFW zu BBA anbieten, welche in der Schweiz auch anerkannt sind?
Berater: Widmer, Diana
Bachelor ist leider nicht gleich Bachelor:
Die Swiss Business School ist keine vom Bund anerkannte Fachhochschule. Da der Titel "Bachelor" jedoch nicht geschützt ist (geschützt wäre er mit dem Zusatz "FH"), ist es legitim, dass diese Schule ein BBA Programm anbietet. Über die Qualität der Ausbildung bei der SBS kann ich keine Angaben machen, weil ich die Schule nur vom Webauftritt her kenne. Die Schule hat offenbar jedoch eine internationale Akkreditierung.
Schauen Sie sich alle Institute, die für Sie in Frage kommen genau an. Sind die Inhalte für Sie relevant? Wo lernen Sie die Dinge, die Ihnen beruflich mehr bringen? Wie sieht die Belastung/der Stundenplan aus? Wie viele Lektionen kriegen Sie insgesamt bei welcher Schule, aufgeteilt in drei bzw. vier Semester?
 
Ich möchte mich weiterbilden, finde mich aber nicht ganz zu recht. Meine bisherigen Ausbildungen: KV, Hotelfachschule HF, Management-Jahreskurs. Nun möchte ich eine Weiterbildung absolvieren - am liebsten einen Bachelor Abschluss. Nun scheint nicht jeder Bachelor ein Bachelor zu sein. Welche Möglichkeiten stehen mir mit den erwähnten Vorbildungen offen?
Wie muss ich die Weiterbildung an der European zum "BBA, Int. Betriebswirt/-in NDS HF" einstufen? Dies ist ja ein Bachelor Abschluss, kann ich mit diesem an einer Universität ein MBA erwerben?
Berater: Widmer, Diana
Es ist tatsächlich so, dass nicht jeder Bachelor den gleichen Stellenwert hat. Am besten fahren Sie mit einem Bachelor an einer Universität oder Fachhochschule. Ein Unistudium ist für Sie wahrscheinlich nicht das richtige (da müssten Sie die Matur nachholen), ein Fachhochschulstudium könnte aber durchaus in Frage kommen.
Fachhochschulen müssen vom Bund anerkannt werden, damit Sie Bachelor-Diplome ausstellen dürfen, d.h. die Qualität der Ausbildung wird dadurch überprüft und ist sichergestellt.
Für eine Fachhochschule benötigen Sie normalerweise eine Berufsmaturität, teilweise kann zudem auch eine Aufnahmeprüfung absolviert werden. Ich kann nicht beurteilen, inwiefern der Managementjahreskurs oder Ihr HF-Abschluss angerechnet wird. Das müssten Sie direkt mit der Schule abklären.
Über die Qualität der Ausbildung und damit den Abschluss der European kann ich Ihnen nichts sagen - ich kenne diese Schule zu wenig und kann dadurch auch nicht beurteilen, wie gut, bzw. anerkannt die Programme sind. Das Kürzel "NDS HF" deutet jedoch darauf hin, dass diese Ausbildung "nur" auf Stufe Weiterbildung an einer Höheren Fachschule ist. Der Zugang zu einem MBA-Programm an einer Universität ist damit nicht gewährleistet. Damit will ich aber nicht sagen, dass es kein gutes Programm ist. Es gibt viele sehr gute Nachdiplomstudien an Höheren Fachschulen, die Sie auch beruflich weiterbringen. Den international anerkannten Abschluss haben Sie damit zumindest im Moment jedoch nicht.
 
Ich würde gerne eine Weiterbildung in Betriebwirtschaft absolvieren. Mir ist aber nicht ganz klar, was der Unterschied zwischen Betriebsökonom FH und Betriebswirtschaft FH ist. Meine zweite Frage: sind die EMBA's auch betriebswirtschaftlich mit Vertiefungsrichtung oder ist das eine zusätzliche Ausbildung? Ich hätte die Möglichkeit, diese zu absolvieren. Ich habe einen HF-Abschluss: kann ich mit diesem Abschluss direkt eine FH absolvieren oder ist das Instituts-abhängig? Wie ist die Hierarchie der Weiterbildungen EMBA, EMA oder NDS, da der Bachelor das gleiche ist wie die FH.
Berater: Widmer, Diana
Um zu sehen, welcher Unterschied zwischen der Ausbildung zum Betriebsökonom FH bzw. Betriebswirt FH besteht, müssen Sie den Fächerkanon anschauen. Grundsätzlich sind beides Ausbildungen auf Fachhochschulstufe in Betriebswirtschaft. Da die Fachhochschulen in der Bezeichung der Studiengänge frei sind, kann ich Ihnen nicht allgemeingültig sagen, wo der Unterschied zwischen diesen beiden Bezeichnungen liegt.
Zu den EMBA: Ein Executive Master in Business Administration ist auch eine betriebswirtschaftliche Weiterbildung. Bei diesen Studiengängen müssen Sie besonders genau darauf achten, welche Zielgruppen angesprochen werden und welche Inhalte vermittelt werden. Ein EMBA ist in der Schweiz kein geschützter Titel wie z.B. der Fachhochschul-Abschluss. Hier können die Anbieter die Lehrpläne nach eigenem Ermessen zusammenstellen. So gibt es EMBAs, die sich in erster Linie an Personen mit einer technischen Vorbildung wenden, die jetzt zusätzlich betriebswirtschaftliche Kenntnisse aneignen wollen, bei anderen Studiengängen werden bereits gute betriebswirtschaftliche Kenntnisse (auf Stufe Uni oder FH) vorausgesetzt und richten sich insbesondere an ausgewiesene Führungskräfte.
Zulassung an eine FH mit einem HF-Abschluss: auch hier kann ich Ihnen nicht abschliessend Auskunft geben. Wenn Sie einen HFW-Abschluss haben und einen FH-Abschluss in einer wirtschaftlichen Richtung anstreben, werden Sie in der Regel direkt aufgenommen, bei einigen Fachhochschulen ist hier auch ein Höhereintritt möglich, d.h. ein Teil Ihres HFW-Studiums wird angerechnet. Wenn Sie eine andere HF-Richtung (z.B. Technikerschule) absolviert haben, empfehle ich Ihnen, direkt bei der Fachhochschule nachzufragen, wie die Zulassung aussieht. Ein Beratungsgespräch bei verschiedenen Schulen lohnt sich sowieso auf jeden Fall, um herauszufinden, welches für Sie die passende Ausbildungsstätte ist.
Abstufung auf der Weiterbildungsstufe: Das ist nochmals eine schwierige Frage. Die NDS auf Fachhochschul- und Hochschulstufe werden durch MAS (Master of Advanced Science) abgelöst. Ein NDS auf HF-Stufe ist in der Regel praxisorientierter; ein EMBA oder MBA an einer Universität normalerweise wissenschaftlicher / theoretischer. Die MAS an den Fachhochschulen sind noch relativ jung - es wird sich zeigen, welchen Stellenwert diese Diplome haben.
Bei all diesen Weiterbildungen sind die Inhalte und der Ruf der Institution entscheidend. Überlegen Sie sich deshalb vor einer Weiterbildung genau, wo Sie jetzt stehen und welche zusätzlichen Kenntnisse Sie sich aneignen möchten, welche Erwartungen Sie an die Ausbildung haben und was Ihr Arbeitgeber von Ihnen erwartet. Auch hier lohnt sich ein Beratungsgespräch bzw. der Besuch der Infoanlässe auf jeden Fall.
 
Ich habe den techn. Kaufmann mit eidg. FA erfolgreich abgeschlossen und arbeite z.Z. als Leiter Technik in einem Dienstleistungsunternehmen. Nun möchte ich auf meiner Karriereleiter weiter aufsteigen und deshalb wieder eine Weiterbildung absolvieren. Es sollte entweder eine generalistische Richtung wie z.B. General Management oder spezialisiert wie z.B. Projektmanagement sein. Da die CH-Bildungslandschaft sehr komplex ist, habe ich nicht ganz den Durchblick. Ich habe mich schon mit zahlreichen Rektoren diverser Schulen unterhalten, aber jeder erzählt etwas anderes. Mir wird vom Einstieg in die HFW (mit Möglichkeit über die Passerelle zur FH) bis zum NDS-HF geraten. Ich tendiere mehr Richtung NDS-HF in General Management oder ähnliches. Was würden Sie mir empfehlen? Wichtig ist für mich, dass ich eine gute Weiterbildung absolviere um damit möglichst attraktiv für den Stellenmarkt zu sein. Mein oberstes Ziel ist sicherlich der EMBA. Was für einen Unterschied liegt vor, wenn ich den BBA zuerst und dann den EMBA mache, oder einen NDS-HF und dann den EMBA?
Berater: Spothelfer, Nadine
Bevor Sie sich weiter auf die Suche nach einer für Sie geeigneten Weiterbildungsmassnahme machen, empfehle ich Ihnen, sich über Ihre beruflichen Ziele klarer zu werden. Formulieren Sie Ihre Ziele möglichst konkret. Anschliessend überlegen Sie sich, welche spezifischen Kompetenzen Sie sich dazu aneignen müssen, wo Sie noch Schwächen haben, welche Ihrer Stärken Sie allenfalls ausbauen sollten. Mit diesen Antworten wird es für Sie sehr viel einfacher sein festzustellen, welche Studiengänge auf welcher Stufe Sie Ihrem Ziel näher bringen. Ihre Arbeitsmarktattraktivität hängt von vielen Faktoren ab und ganz bestimmt nicht von einer spezifischen Ausbildung oder einem besonderen, unbedingt zu erstrebenden Titel.
Nicht zuletzt hängt Ihr Weiterbildungsentscheid auch von den Ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen ab. Wie viel Zeit können und wollen Sie für Ihre Weiterbildung einsetzen? Welches sind Ihre finanziellen Möglichkeiten? Können Sie es sich leisten, Ihr Arbeitspensum während Ihrer Weiterbildung zu reduzieren? Ein NDS HF beispielsweise dient der Spezialisierung, dauert in der Regel ein bis eineinhalb Jahre und kann gut nebst einem 100%-Pensum absolviert werden. Die HFW hingegen ist eine Generalistenausbildung, dauert 3 Jahre und kann nur bei grossen Zeitreserven nebst einem Vollzeitpensum bewältigt werden. Ein allfällig anschliessendes BBA-Studium bedarf dann mit grösster Wahrscheinlichkeit einer Reduktion des Beschäftigungsgrades.
Die Komplexität unseres Bildungssystems hängt übrigens nicht zuletzt mit dem Anspruch "kein Abschluss ohne Anschluss" zusammen. Und so gibt es nicht die gute oder die weniger gute Weiterbildungsmassnahme, sondern lediglich die für mich besser oder weniger gut geeignete Ausbildung, den für mich praktikablen, meiner Berufs- und Lebenssituation entsprechenden Weg.
 
Ich habe nach meiner Lehre als Chemielaborant den eidg. Technischen Kaufmann abgeschlossen und diesen Sommer den eidg. dipl. Einkäufer erfolgreich absolviert. Nun bin ich auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Nach langem Suchen habe ich folgende Alternativen gefunden: Eine MAS-Weiterbildung an den FH oder das BBA bei der HSO Oerlikon.
Vorallem die BBA an der HSO Oerlikon (HF aber neu mit der European Business School international akkreditiert) würde mich sehr interessieren, zumal die MAS für mich sehr schlecht einschätzbar sind. Nun wollte ich Sie folgendes Fragen:
- ist der BBA der HSO Oerlikon mit einem FH Bachelor identisch?
- Nach einigen Berufsjahren hätte ich vielleicht die Chance einen EMBA zu belegen. Diese Ausbildung wäre dann wieder höher als der BBA und kann doch direkt absolviert werden. Wäre dies nicht sinnvoller?
- Wie ist der Ruf der MAS (natürlich noch sehr junge Ausbildung) abzuschätzen?
- Was würden Sie empfehlen?
Die Bildungslandschaft der Schweiz scheint sehr kompliziert (zumindest für mich). Würde daher gerne Ihre Meinung wissen.
Berater: Spothelfer, Nadine
Sie haben Recht: das Schweizer Bildungssystem ist ziemlich komplex und nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Veränderungen der letzten Jahre nicht leicht zu durchblicken. Für Verwirrung sorgen beispielsweise die beiden Buchstaben F und H, die wohl beide mit Weiterbildung zu tun haben, aber je nach Reihenfolge eine unterschiedliche Bedeutung haben. So steht FH für Fachhochschule. Weiterbildungsstudiengänge an Fachhochschulen führen zu den eidgenössisch anerkannten Titeln Master of Advanced Studies (MAS) und - im Bereich Wirtschaft - zum Executive Master of Business Administration (EMBA). Vor der Bolognareform waren dies Nachdiplomstudiengänge FH.
HF hingegen steht für Höhere Fachschule. Auch hier gibt es Weiterbildungsstudiengänge, die eidgenössisch anerkannt sind und als NDS HF (Nachdiplomstudium Höhere Fachschule) bezeichnet werden.

Mittels eines MAS, EMBA oder einem NDS HF können Sie Ihre berufsspezifischen Fachkenntnisse erweitern und sich auf diese Weise spezialisieren. Mit Ihrem Abschluss einer höheren Fachprüfung sind Sie sowohl an einer HF wie auch an einer FH zugelassen. NDS HF sind in der Regel weniger "akademisch", etwas praxisorientierter und auch kürzer als MAS und EMBA.
Beim BBA der HSO Oerlikon handelt es sich übrigens um ein NDS HF. MAS sind eidgenössisch anerkannt und mit der Umsetzung der Bologna-Deklaration auch in die europäische Hochschullandschaft eingebettet.
Ihr Entscheid für diese oder jene Weiterbildung sollten Sie in erster Linie von Ihren persönlichen beruflichen Zielsetzungen, aber auch von den Ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen abhängig machen.
 
Ich habe einen HF-Abschluss (Soziokulturelle Animation/Sozial Arbeit), den ich auf einen FH-Abschluss updaten könnte. Dies werde ich früher oder später auch tun. Meine berufliche Zukunft möchte ich so weit wie möglich offen lassen, d.h. ich will meine Laufbahn nicht nur auf den Sozialen Bereich, NonProfit-Organisation oder in der Verwaltung beschränken. Meine bisherige berufliche Laufbahn zeigt dies auch deutlich, dass ich sehr vielseitig bin.
Jetzt möchte ich eine Weiterbildung in Betriebswirtschaft absolvieren, da mir dieses Know-How noch fehlt und da ich mir die beruflichen Möglichkeiten erweitern möchte. Da ich bereits einen HF/FH-Abschluss habe, dachte ich mir, dass es für mich sinnvoll wäre, ein CAS/DAS oder vielleicht sogar ein MAS anzustreben. Alternativ könnte ich "nur" ein Handelsschuldiplom oder den Abschluss "dipl. Betriebswirtschafter HF" anstreben, was aber dann für mich einen zweiten HF-Abschluss und eine zeitaufwändigere Ausbildung bedeuten würde. Ich habe gelesen, dass diese HF-Abschlüsse in der Wirtschaft sehr beliebt seien. Was würden Sie mir empfehlen?
Berater: Spothelfer, Nadine
CAS, DAS und MAS sind Spezialistenausbildungen, die HFW (Höhere Fachschule für Wirtschaft) hingegen ist eine Generalistenausbildung. An der HFW eignen Sie sich auf praxisorientierte Art und Weise betriebswirtschaftliche Kenntnisse und Fähigkeiten an und verknüpfen diese mit Ihren diesbezüglichen Erfahrungen. Das Studium dauert 3 Jahre und führt zum anerkannten und begehrten Titel "dipl. Betriebswirtschafter/in HF". CAS (Certificate of Advanced Studies) sind Zertifikatslehrgänge, die berufsbegleitend 1 bis 2 Semester dauern und dazu dienen, in einem kurzen Zeitraum spezifische Fachkenntnisse zu erweitern. DAS (Diploma of Advanced Studies) dauern 2 bis 3 Semester und haben zum Ziel, sich in ein Spezialgebiet zu vertiefen. MAS (Master of Advanced Studies) dauern berufsbegleitend 3 bis 4 Semester und setzen sich oft aus mehreren CAS zusammen. MAS führen zu einem eidgenössisch anerkannten Mastertitel. Auf alle Fälle empfehle ich Ihnen, als erstes eine "persönliche Nutzwertanalyse" zu erstellen, welche Kriterien wie Lernziele, Kosten, Anerkennung, Praxisumsetzung und -relevanz, Studiendauer und auch Aufbau eines Netzwerks beinhaltet.
 
Ich habe letztes Jahr die Weiterbildung zum Techniker HF in Unternehmensprozesse abgeschlossen. Nun möchte ich gerne ein Nachdiplomstudium machen. Mit dem Abschluss als Techniker HF könnte ich ja auch an eine Fachhochschule gehen. Was würde mir ein Nachdiplom auf Stufe FH gegenüber dem HF bringen ?
Berater: Spothelfer, Nadine
Als Absolvent einer höheren Fachschule sind Sie in der Tat zu Nachdiplomstudien HF wie auch zu MAS (Master of Advanced Studies)-Studiengängen an Fachhochschulen zugelassen. Was Ihnen das eine gegenüber dem andern bringt, lässt sich nicht so einfach beantworten. Beide Weiterbildungsstudiengänge dienen dazu, bereits bestehende Kompetenzen fachspezifisch zu erweitern. Ein MAS-Studiengang dauert 3 bis 4 Semester und verbindet Forschung und Lehre. Dementsprechend ist er anspruchsvoller und in der Regel auch „akademischer“ als ein NDS HF. Ein NDS HF hingegen weist grundsätzlich eine hohe Marktorientierung auf, ist also praxisorientierter gestaltet und dauert lediglich 2 bis 3 Semester. Welches nun die für Sie richtige Ausbildung ist, hängt von Ihren persönlichen Zielsetzungen, Wertvorstellungen und Ressourcen ab und nicht zuletzt auch vom spezifischen, Ihren Bedürfnissen entsprechenden Angebot.
 
Nach der kaufmännischen Grundausbildung in einer Bank absolvierte ich die BMS II. Nach zweijähriger Berufspraxis möchte ich gerne eine neue Herausforderung annehmen. Mein Traum wäre es in das Personalwesen einzusteigen, resp. die Weiterbildung zur Personalfachfrau zu beginnen. Leider ist dies ohne Berufspraxis nicht möglich und die Einstiegsmöchlichkeiten in Richtung Personalwesen sind beschränkt. Nun meine erste Frage: Welche Fachhochschule bzw. welches Studium eignet sich am besten für einen Einstieg? Ich tendiere zu dipl. Betriebswirtschafterin HF mit Vertiefung HR.
Berater: Spothelfer, Nadine
Achtung: Wie leicht verwechselt man die beiden Buchstaben HF bzw. FH! HF steht für Höhere Fachschule. Die Höhere Fachschule für Wirtschaft HFW führt in drei Jahren berufsbegleitend zum Titel "dipl. Betriebswirtschafter/in HF".
FH hingegen steht für Fachhochschule. Hier können Sie berufsbegleitend in vier Jahren den Bachelor in Business Administration erlangen. Mit der BMS sind Sie zum Studium an einer FH zugelassen; für die HFW reicht die kaufmännische Grundbildung. Beide Ausbildungen sind eidg. anerkannt, die eine anspruchsvoller und akademischer, die andere bei vollem Beschäftigungsgrad zu bewältigen sowie betont praxisorientiert.
Sowohl beim Bachelor-Studium wie auch an der HFW absolvieren Sie eine Generalistenausbildung und bilden damit eine wertvolle und solide Basis für eine spätere Spezialisierung. Gewisse Schulen bieten Vertiefungsrichtungen an, so auch in Personalmanagement bzw. HR, wobei Sie damit noch nicht zur ausgewiesenen HR-Spezialistin werden. Auch ohne oder mit einer andern Vertiefungsrichtung verschaffen Sie sich mit einem FH- oder HF-Abschluss eine ausgezeichnete Ausgangslage für Ihre weitere Karriere - im HR oder auch in einem anderen betriebswirtschaftlichen Bereich.
 
Ich arbeite im Wertschriftenhandel einer Privatbank. Nach der gymnasialen Matur habe ich unter anderem 1 Jahr lang bei einem Lebensversicherer gearbeitet und mich berufsbegleitend in der IT etwas weitergebildet. Nach einem Jahr habe ich dann gekündigt, wegen Unterforderung und anschliessend den Betriebsökonom FH in glatten 3 Jahren gemacht. Zwischen Studium und Bank habe ich noch einen kurzen Abstecher in die Chemiebranche gemacht, aber das war wohl nichts. Nun hat sich nicht wirklich was an der Situation geändert. Zwar ist der Lohn gut, aber ich bin nach wie vor unterfordert und habe das Gefühl, in einer Sackgasse zu sein. Bis 65 täglich Millionen hin und her schieben hat überhaupt nichts mit BWL und Management zu tun. Was für eine Weiterbildung würde da am besten in Frage kommen? Ein Master ist mir einfach zu teuer und bringt doch nur etwas, wenn man ganz oben einsteigt, nämlich im Strategiebereich. Auch alle anderen anständigen Weiterbildungen wie CFA/CIIA/FRM/CAIA usw. sind teuer und zeitaufwändig. Ich müsste wieder 80% oder weniger arbeiten. Das möchte ich momentan auch nicht. Sollte ich mich fachlich spezialisieren, oder alles darauf setzen, eine Führungskarriere zu machen? Ich bin momentan einfach etwas ziellos. Danke im Voraus für Ihre Ratschläge!
Berater: Spothelfer, Nadine
Es stimmt, gute nutzbringende und anerkannte Aus- bzw. Weiterbildungen haben ihren Preis und sind dies in der Regel auch wert. Gleichwohl bilden Titel und Diplome aber nur einen Teil der Qualifikationen. Ebenso wichtig sind die persönlichen Kompetenzen wie auch die Erfahrungen. Ich frage mich, ob Sie statt einer weiteren Ausbildung nicht vielmehr eine neue Tätigkeit anpeilen sollten. Mit Ihrem Bachelor in Business Administration verfügen Sie über solide fachliche Qualifikationen, die Ihnen eine breite Palette an anspruchsvollen beruflichen Möglichkeiten eröffnen. Vielleicht besteht auch die Möglichkeit eines internen Stellenwechsels? Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Sie bald eine Aufgabe finden, die Sie fordert und die Ihren Erwartungen und Fähigkeiten entspricht.
 
Ich arbeite als Börsenhändler und habe im August 07 die BM2 abgeschlossen. Nun möchte ich ein Studium an einer Fachhochschule beginnen. Derzeit schwanke ich noch zwischen den Varianten Betriebsökonom und Internationale Beziehungen. Welches würde sich für mich im besonderen eigenen? Des weiteren möchte ich mein Studium an einer Fachhochschule im Ausland absolvieren, mit gleichzeitiger Berufstätigkeit. Gerne würde ich mein Studium in den USA absolvieren (z.B. an der HPU - Hawaii Pacific University), weiss jedoch nicht, ob diese den Bachelor anbieten. Ebenfalls würde mich interessieren, welche Englischkenntnisse gefordert wären. Ich besitze das BEC Vantage.
Berater: Spothelfer, Nadine
An der ZHAW (Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften) in Winterthur beispielsweise können Sie den Bachelorstudiengang Betriebsökonomie wie auch den Bachelorstudiengang International Management absolvieren. Dieser bereitet gezielt auf eine Tätigkeit in einer internationalen Unternehmung vor. Welcher dieser beiden Studiengänge für Sie der richtige ist, hängt von Ihrer beruflichen Zielsetzung ab bzw. davon, ob Sie im internationalen Umfeld oder auch im Ausland tätig sein wollen. Auf alle Fälle haben Sie hier die Möglichkeit, einen Teil Ihres Studiums an einer Partnerhochschule im Ausland zu absolvieren. Für nähere Auskünfte empfehle ich Ihnen, direkt mit der ZHAW Kontakt aufzunehmen. Bestimmt besteht auch die Möglichkeit zu einem persönlichen Beratungsgespräch. Ob die HPU ein für Sie geeignetes Studium anbietet, entzieht sich auch meiner Kenntnis, doch empfehle ich Ihnen auch in diesem Fall, direkt an die entsprechende Uni zu gelangen.
 
Ich bin 29 Jahre alt und habe vor 4 Jahren die HFW abgeschlossen. Nach dem Abschluss dachte ich, ohne eine FH in einer Sackgasse zu stecken. Nun habe ich festgestellt, dass es die Möglichkeit gibt, den BBA verkürzt zu absolvieren. Welche Organisationen bieten das an und ist das zu empfehlen? Welche weiteren Möglichkeiten bezüglich allgemeinen staatlich anerkannten Wirftschafts Aus- und Weiterbildungen sind geeignet nach der HFW?
Berater: Spothelfer, Nadine
Verschiedene Fachhochschulen bieten HFW-Absolvent/innen die Möglichkeit, auf verkürztem Weg zum Titel "Bachelor in Business Administration" zu gelangen, so die EBS, die PHW und auch die HWZ. Die HWZ beispielsweise bietet ein knapp einjähriges Passerellenstudium für HFW-Absolvent/innen an, das anschliessend den Einstieg ins 7. Semester des achtsemestrigen Bachelor-Studiums erlaubt. Da ich nicht weiss, wo Sie die HFW besucht haben, empfehle ich Ihnen, sich direkt bei den einzelnen Fachhochschulen über die Möglichkeiten eines so genannten Höhereinstiegs zu informieren.
 
Ich (32 J.) habe urspünglich die 3-jährige Handelsschule besucht (ohne Berufsmatura). Mit 26 habe ich die Erwachsenen-Matura begonnen, aber nach einem Jahr abgebrochen (aus Motivationsgründen, nicht wegen den Leistungen), da mir alles zu theoretisch war und ich v.a. Mühe hatte mit den naturwissenschaftlichen Fächern und Mathematik. Vor einem halben Jahr habe ich nun die HFW begonnen. Mir gefälllt es eigentlich auch ganz gut, aber ich fühle mich etwas unterfordert, v.a. vom Tempo her. Nun bin ich am Überlegen, an die FH zu wechseln (berufsbegleitend - ich wäre im 1. Semester zugelassen). Mein Ziel ist es, später einen interessanten, anspruchsvollen Job zu haben. Leider weiss ich im Moment die Richtung noch nicht so genau. Was raten Sie mir? Soll ich an die FH wechseln? Ist es vom Aufwand her ein sehr grosser Schritt von HF zu FH?
Berater: Spothelfer, Nadine
Das Bachelor-Studium weist eine deutlich höhere Kadenz auf als die Ausbildung an der HFW und kann nach den ersten 2 bis 3 Semestern in der Regel nur mit einer deutlichen Senkung des Beschäftigungsgrades berufsbegleitend absolviert werden. Die HFW hingegen erlaubt eine gleichzeitige Berufstätigkeit von bis 100%. Zudem ist die HFW deutlich praxisorientierter ausgestaltet.
Statt die HFW abzubrechen und jetzt an die FH zu wechseln, können Sie auch ohne weiteres zuerst die HFW abschliessen, den eidg. anerkannten Titel "dipl. Betriebswirtschafterin HF" erlangen und anschliessend über ein Passerellenstudium (in der Regel ein Jahr) ins 7. Semester des Bachelor-Studiums einsteigen. Damit schlagen Sie mit nur einem Zusatzjahr gleichsam zwei Fliegen auf einmal!
 
Ich bin 28 Jahre alt und habe dieses Jahr den Verkaufskoordinator mit eidg. Fachausweis abgeschlossen. Eigentlich wollte ich den Verkaufsleiter anhängen. Nun wurde mir eine andere Variante vorgeschlagen (Kaderschulen SG), wo man ein NDS HF Marketing und Verkauf absolvieren kann, welches auch eidg. anerkannt ist. Wie beurteilen sie diese Ausbildung? Mein Ziel ist es, in Verkauf und Marketing eine sehr gute Ausbildung zu haben und einen Karrieresprung machen zu können.
Berater: Spothelfer, Nadine
Den Vergleich der Ausbildungsinhalte muss ich Ihnen überlassen; diese kenne ich zu wenig. Hingegen zeige ich Ihnen gerne die wichtigsten Unterschiede zwischen einer Höheren Fachprüfung und einem NDS HF auf:

    Im Gegensatz zu den Höheren Fachprüfungen bereiten Sie sich bei einem NDS HF nicht auf eine zentral durchgeführte externe Prüfung vor. Die Prüfungen werden vom Anbieter erstellt, organisiert und durchgeführt. Dies bietet den Vorteil, dass die Prüfungen optimal auf die Lernziele abgestimmt werden und Sie somit in der Regel auch wirklich zielgerichtet darauf vorbereitet werden können. Etwas salopp ausgedrückt: Alles kommt wie aus einem Guss.
    Als Konsequenz liegt die Erfolgsquote bei NDS HF nicht zuletzt deshalb im Allgemeinen höher.
    Ein NDS HF orientiert sich in der Regel noch konsequenter nach den Bedürfnissen in der Praxis und ist deshalb handlungsorientierter.
    NDS HF führen zwar zu einem eidg. anerkannten Titel, die aber an die spezifische Ausbildung der jeweiligen Weiterbildungsinstitution gebunden sind. Das Diplom einer höheren Fachprüfung hingegen ist für alle Absolvent/innen gleichwertig und in keiner Weise abhängig vom Ausbildungsanbieter.
    NDS HF sind noch verhältnismässig neu und somit noch nicht so bekannt wie ein Abschluss einer höheren Fachprüfung. Gleichzeitig lässt sich aber feststellen, dass dieser Titel zunehmend auf Stelleninseraten zu finden ist. Dies deutet auf einen entsprechenden Stellenwert bzw. eine entsprechende Anerkennung in der Wirtschaft hin. Dieser Trend wird sich ganz sicher fortsetzen.
 
Vor 3 Jahren habe ich meine KV-Lehre abgeschlossen. Ich möchte mich weiterbilden im Bereich Betriebsökonomie mit dem angestrebten Ziel, eine Kaderposition zu besetzen.
Der 1. Weg wäre ein Studium an der HFW, da ich nach dieser auch zugelassen wäre an ein MAS Studium.
Der 2. Weg wäre die BMS und ein Studium an einer FH.
Ist das Absolvieren des Bachelor of Business Administration an der Swiss Business School nach der HFW auf der gleichen Stufe anzusiedeln wie der Bachelor Abschluss an der FH?
Berater: Spothelfer, Nadine
Nach Abschluss der HFW haben Sie die Möglichkeit, auf verkürztem Weg zu einem Bachelor-Abschluss an einer FH zu gelangen. Gewisse HFW-Anbieter arbeiten diesbezüglich eng mit einer FH zusammen und koordinieren ihre Lehrpläne, so auch beispielsweise das SIB und die HWZ. Nach Abschluss der HFW am SIB können Sie ein einjähriges Passerellenstudium an der im gleichen Haus angesiedelten HWZ (Hochschule für Wirtschaft Zürich) absolvieren. Im Passerellenstudium erarbeiten Sie den in den ersten 6 Semestern des Bachelor-Studiums behandelten Stoff, der nicht Inhalt der HFW am SIB ist. Anschliessend können Sie nahtlos ins 7. Semester des 8-semestriegen Bachelor-Studiums einsteigen. Dieser Weg ist übrigens sehr beliebt, da Sie bereits nach 3 Jahren mit Abschluss der HFW einen eidg. anerkannten Titel erlangen und mit nur einem Zusatzjahr gegenüber dem normalen Bachelor-Studium zum Titel Bachelor in Business Administration gelangen.
Ich empfehle Ihnen, allfällige Anschlussmöglichkeiten an eine FH jeweils direkt den in Frage kommenden HFW-Anbietern zu stellen.
 
Ich habe die kaufmännische Grundausbildung seit 2 Jahren hinter mir. Mein Ziel ist der Betriebsökonom mit internationalem Diplom, so dass ich die Möglichkeit habe, im Ausland zu arbeiten. Jedoch möchte ich nicht an eine FH. Gibt es auch eine andere Möglichkeit nachdem ich die HWD (Kaderjahreskurs Höheres Wirtschaftsdiplom HWD VSK) besucht habe?
Berater: Spothelfer, Nadine
Mit Ihrer Ausbildung sowie zweijähriger kaufmännischer Berufspraxis sind Sie zur Höheren Fachschule für Wirtschaft (HFW) zugelassen. Diese dreijährige generalistische Ausbildung führt zum eidg. anerkannten Titel "dipl. Betriebswirtschafter HF".
Ist dieses Diplom international anerkannt? Die Antwort lautet: je länger je mehr. Lassen Sie es mich erklären: Die EU-Staaten haben ein System der gegenseitigen Anerkennung von Diplomen und Berufsausweisen errichtet. Über das Personenfreizügigkeitsabkommen nimmt die Schweiz ebenfalls daran teil. So regelt auf Hochschulstufe die Bolognareform die gegenseitige Anerkennung von Studienabschlüssen. Auf Stufe höhere Berufsbildung, zu der auch die Höhere Fachschule für Wirtschaft gehört, dient dazu der Kopenhagen-Prozess. Näheres dazu können Sie der Website des BBT (Bundesamt für Berufsbildung und Technologie, www.bbt.admin.ch, entnehmen.
Sie können demnach davon ausgehen, dass die HFW zunehmend internationale Anerkennung finden wird, zumindest im EU-Raum.
 
Letztes Jahr habe ich die gymnasiale Matur bestanden, nun absolviere ich eine verkürzte KV-Lehre. Nächsten Sommer werde ich fertig und möchte die Fachhochschule (Betriebsökonomie) besuchen. Ich weiss nur nicht, ob ich das berufsbegleitende Studium oder ob ich das Teilzeitstudium wählen soll. Können Sie mir sagen wie ich erfahren kann, was geeigneter für mich ist? Ich befürchte, dass es mir vielleicht zuviel wird, wenn ich neben dem berufsbegleitenden Studium 50% arbeiten muss. Beim Teilzeitstudium müsste ich zwar 3 ETCS-Punkte mehr erarbeiten, aber hätte auch die Möglichkeit 30% oder 40% zu arbeiten.
Berater: Spothelfer, Nadine
Ob Sie sich für ein Voll- oder Teilzeitstudium entscheiden, hängt weitgehend von ihren persönlichen Voraussetzungen und Bedürfnissen ab. So spielen Fragen wie: "Kann ich es mir leisten, 3 Jahre lang ohne bzw. mit sehr wenig Einkommen zu sein?", "Kann bzw. will ich meine jetzige Stelle aufgeben?", "Kann ich meinen Beschäftigungsgrad an meiner jetzigen Stellen auf 50 % reduzieren?", "Beteiligt sich mein Arbeitgeber am Studiengeld?", "Wie wichtig ist mir die Studiendauer?" etc., etc. eine wichtige Rolle.
Beide Studienvarianten haben ihre Vor- wie auch Nachteile. Ich schlage Ihnen vor, dass Sie sich an Ort und Stelle bei der entsprechenden Fachhochschule informieren und beraten lassen. Stellen Sie dazu vorgängig einen Fragekatalog zusammen, denn leicht vergisst man im Gespräch wesentliche Fragen. Zu guter Letzt ist aber an Ihnen zu entscheiden, ob die eine oder andere Variante für Sie persönlich die geeignete ist.
 
Mich würde interessieren, welchen Stellenwert der Titel "Betriebswirtschafter FH" im Ausland hat. Mit was ist dieser im Ausland, sprich Europa oder weiter, zu vergleichen? Kann man ihn allenfalls mit einer anderen Ausbildung im Ausland gleichsetzen?
Da ich befürchte, dass dieser Titel im Ausland keine so grosse Anerkennung/Akzeptanz wie der Bachelor-Titel hat, werde ich höchstwahrscheinlich den letzteren Weg wählen.
Berater: Spothelfer, Nadine
Ich gehe davon aus, dass es bei Ihrer Frage nicht um den Stellenwert des dipl. Betriebswirtschafters FH, sondern HF (Höhere Fachschule) geht. FH steht für Fachhochschule, der Titel lautet hier, wie von Ihnen erwähnt, nach der Bologna-Reform "Bachelor in Business Administration".
Nun denn: So wie auf Hochschulstufe der Bolognaprozess bzw. die Bolognareform zum Ziel hat, Durchlässigkeit, Transparenz und Mobilität zu garantieren, so dient dazu der Kopenhagen-Prozess auf Stufe höhere Berufsbildung. Dazu werden u.a. verschiedene Instrumente ausgearbeitet, die dem Vergleich von Lernleistungen dienen und die gegenseitige Anerkennung von Abschlüssen ermöglichen sollen. Weitergehende Informationen dazu finden Sie auf der Website des BBT (Bundesamt für Berufsbildung und Technologie), www.bbt.admin.ch.
Insofern kann davon ausgegangen werden, dass die Höhere Fachschule für Wirtschaft in den nächsten Jahren an Bedeutung zunehmen wird und einen noch wichtigeren Stellenwert in der Bildungslandschaft einnehmen wird. Ausserdem eröffnet ein HFW-Abschluss die Möglichkeit, auf verkürztem Weg zum Bachelor-Titel zu gelangen.
 
Ich besuche zurzeit die HFW und stehe kurz vor der 2. Teilprüfung. Die kaufmännische Lehre habe ich auf einer Gemeindeverwaltung absolviert. Seither arbeite ich auf einer Amtsstelle als Sachbearbeiterin. Die HFW mache ich, damit ich bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt habe und in Zukunft eine interessantere, anspruchsvollere Aufgabe in Angriff nehmen kann. Eigentlich möchte ich noch vor meinem HFW-Abschluss einen neuen Job in der Privatwirtschaft finden. Das Problem ist nur, dass ich noch nicht weiss, in welche Richtung ich gehen möchte. Können Sie mir einen Tipp geben, wie ich das am besten herausfinden kann? Oder welche Möglichkeiten stehen einem HFW-Absolventen generell offen?
Berater: Spothelfer, Nadine
Die HFW erstreckt sich - wie Sie erfahren können - über alle relevanten betriebswirtschaftlichen Themenbereiche. Es ist eine Generalistenausbildung, die zum Ziel hat, die Studierenden auf eine verantwortungsvolle Führungsaufgabe vorzubereiten, ohne diese auf einen bestimmten Bereich zu beschränken. Als dipl. Betriebswirtschafterin HF sind Sie eine kompetente Ansprechpartnerin der Spezialist/innen im Unternehmen. Sie verstehen ihre "Sprache" und können kompetent mit ihnen kommunizieren und zusammenarbeiten und sie gegebenenfalls auch führen.
Da Sie sich neu orientieren möchten, empfehle ich Ihnen, als Erstes eine Standortanalyse vorzunehmen. Überlegen Sie sich, was Sie besonders gut können und was Sie besonders gerne tun bzw. tun möchten. Stellen Sie sich die Frage, wo Sie in 3 bis 5 Jahren am liebsten sein möchten. Ihre Antworten auf diese Fragen werden Ihnen aufzeigen, welche Tätigkeiten für Ihre Neuorientierung in Frage kommen und welche Sie ausschliessen können. Studieren Sie zudem Stelleninserate und stellen Sie sich auch da die Frage, ob Ihnen diese Arbeit Spass machen würde und ob Sie dafür die erforderliche Kompetenz aufweisen.
 
Im Herbst 2005 hatte ich die HFW abgeschlossen. Nun möchte ich mich entweder auf Master-Stufe weiterbilden, Richtung International oder General Management, oder mich so weiterbilden, dass ich an Erwachsenenbildungen unterrichten kann. Welche Lehrgänge empfehlen Sie mir?
Berater: Spothelfer, Nadine
Nach Abschluss der HFW stehen Ihnen unzählige Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Entscheidend sind dabei Ihre beruflichen und persönlichen Ziele. Dementsprechend ist es wichtig, dass Sie sich als erstes überlegen, welche bereits erlangten Kompetenzen und Stärken Sie weiter ausbauen möchten und mit welcher beruflichen Tätigkeit sie diese verbinden möchten. Sofern Sie beabsichtigen, im internationalen Umfeld tätig zu sein oder es bereits schon sind, so ist es sicher sinnvoll, ein MAS (Master of Advanced Studies) in International Management an einer Fachhochschule anzustreben. Möglicherweise aber ist es für Ihre zukünftige berufliche Ausrichtung wichtig, dass Sie Ihre an der HFW erlangten betriebswirtschaftlichen Kompetenzen weiter vertiefen ohne dass Sie sich in einem Gebiet spezialisieren. In diesem Fall bietet sich beispielsweise ein MAS in General Management an. Um eine Dozententätigkeit aufnehmen zu können, ist es entscheidend, dass Sie über ausgewiesene Praxiserfahrungen und -qualifikationen und nach Möglichkeit über zumindest einen SVEB I-Abschluss verfügen.
Ein gutes Bild über die verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten können Sie sich übers Internet verschaffen. Eine diesbezüglich umfassende Website ist beispielsweise www.ausbildung-weiterbildung.ch.
 
Ich habe letzten Sommer meine Erstausbildung zur Bankkauffrau beendet. Nun stehe ich vor der Entscheidung, wie ich mich beruflich weiterentwickeln möchte. Ich muss mich zwischen 2 Varianten entscheiden:
1. BMS nachholen (berufsbegleitend) und dannach an der Fachhochschule Wirtschaft studieren.
2. In einem Jahr die Höhere Fachschule für Wirtschaft absolvieren.
Meine Frage: Mit welcher Ausbildung habe ich danach im Berufsleben die besseren Chancen? Man hört ja immer, dass Berufserfahrung ein sehr wichtiger Aspekt ist und bei der 2. Variante hätte ich die Erfahrung. Jedoch ist der Titel HF weniger anerkannt als der FH, ist das richtig?
Berater: Spothelfer, Nadine
Die Frage nach der Anerkennung bzw. nach dem Stellenwert eines Abschlusses ist durchaus legitim, jedoch nicht ganz einfach zu beantworten. Ganz grundsätzlich ist ein FH-Abschluss, bezogen auf das Anspruchsniveau, etwas höher angesiedelt als ein HF-Abschluss. Dies bedeutet aber nicht automatisch, dass dadurch auch die Berufschancen grösser sind. Ganz entscheidend sind Ihre persönlichen beruflichen Zielsetzungen. Vergleicht man die beiden Ausbildungen, so ist das Bachelor-Studium mit Sicherheit „akademischer“, also etwas weniger praxisorientiert als eine HF-Ausbildung. Die HFW wird berufsbegleitend absolviert und hat in erster Linie zum Ziel, die Handlungskompetenz der Studierenden zu fördern, d.h. sie zu befähigen, das Erlernte unmittelbar in ihre Berufstätigkeit einbringen zu können. Im Übrigen ist der Lernaufwand an der FH deutlich höher als an der HF.
Ich empfehle Ihnen, Ihren Entscheid BMS und anschliessend FH oder HFW in erster Linie von folgenden Fragen abhängig machen:
- Wie stelle ich mir meine Berufskarriere vor? Wo möchte ich in 5, in 10 Jahren sein?
- Wieviel Zeit kann und will ich in meine Weiterbildung investieren?
Übrigens: Mit einem HFW-Abschluss steht Ihnen anschliessend die Hochschulwelt offen. Sie haben dann die Möglichkeit, sich mittels eines MAS (Master of Advanced Studies) bzw. eines Executive Master-Studiums zu spezialisieren oder über ein Passerellenstudium in insgesamt 5 statt 4 Jahren doch noch zum Bachelor-Titel zu gelangen.
 
 

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